Die Cronopien
Kollektiv für Interkulturelle Neue Musik

„Im Weltenklang der Gegenwart“

Workshop und Konzert* (2021)



Gefördert vom Musikfonds e. V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Sonderprogramms Neustart Kultur.


Design: Eliane Hobbing


Das Projekt „Im Weltenklang der Gegenwart“ möchte die Kreation zeitgenössischer Musik für nicht-europäische Instrumente und Elektronik fördern, d. h. für Instrumente, die nicht der traditionellen Besetzung eines klassischen Orchesters angehören. Dabei wird Komponist:innen, die daran interessiert sind, aus diversen musikalischen und kulturellen Elementen neuen Klängen und Ästhetiken zu erschaffen, jeweils ein Werk in Auftrag gegeben. Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops kommen die Komponist:innen mit den Instrumentalist:innen zusammen und legen in einem kollektiven Arbeitsprozess die Basis für die Werke der Komponist:innen. Diese werden abschließend in einem gemeinsamen Konzert in Saarbrücken uraufgeführt.

Wir sehen eine Notwendigkeit darin, die ästhetische Hegemonie des Westens in der zeitgenössischen Musik in Frage zu stellen. So wollen wir die Kreation von neuer Musik aus anderen kulturellen Perspektiven angehen und uns dabei vornehmlich mit Möglichkeiten und Spielpraktiken nicht-westlicher Instrumente beschäftigen sowie mit der Frage, wie diese in die zeitgenössische Praxis und Theorie der musikalischen Avantgarde Eingang finden können. In dieser Auseinandersetzung spielen neben den Instrumenten auch elektro-akustische Klangmittel eine bedeutende Rolle. Denn der Einsatz von „Elektronik“ (Computersoftwares, Beschallungstechniken, audiovisuelle Elemente, etc.) in der Komposition ermöglicht die Transformation von Klangfarbe und Räumlichkeit sowie auch der Wahrnehmung von Zeitlichkeit und spannt so klangliche Brücken zwischen verschiedenen Traditionen und Erfahrungswelten.

Das kreative Aufeinandertreffen von nicht-westlichen Instrumenten mit den Stilmitteln und Techniken der zeitgenössischen Komposition ist noch nicht sehr verbreitet und ein komplexer Prozess. Er beschränkt sich nicht auf die Bearbeitung eines Materials aus einem vorgegebenen Tonumfang und den technischen Möglichkeiten der Instrumente, sondern soll im Rahmen einer tiefgehenden und ernsthaften Auseinandersetzung mit viel Hintergrundwissen geschehen. Neben dem Kennenlernen des materiellen Aufbaus der verschiedenen Instrumente, ihrer Akustik und Spieltechniken, geht es also vor allem auch darum, die kulturellen Bedeutungen der Spielpraxis, wie rituelle Kontexte und persönliche Emotionen, über den Dialog zwischen den Instrumentalist:innen und Komponist:innen offenzulegen.

So kommen die Komponist:innen und Instrumentalist:innen im Rahmen eines offenen Workshops (eventuell auch für ein interessiertes Publikum) zusammen und geben sich gegenseitig Einblicke in verschiedene Konzepte klanglicher Ästhetik, persönliche und kulturelle Bedeutungen des Musikspiels, der Aufführungspraxis und des Komponierens sowie in unterschiedliche Hörgewohnheiten und Interpretationen.

Die Gesamtheit der gemeinsamen Erfahrungen und Reflexionen und des geteilten Wissens dient den Komponist:innen als Basis, um ihren eigenen musikalischen Schaffensprozess zu beginnen, der nach drei Monaten in jeweils eine fertige Komposition mündet. Diese wird im ständigen Austausch mit den Musikern des Ensembles erarbeitet und im darauffolgenden gemeinsamen Probenprozess diskutiert und ggf. angepasst oder korrigiert.

Alle Kompositionen, geschrieben für das Ensemble und Elektronik (in allen Varianten, z.B. Live Elektronik, Tonband, Videoprojektionen), werden in einem gemeinsamen Konzert im Rahmen des Festivals eviMus 2021 (gemischtes Publikum und freier Eintritt) im KuBa – Kulturzentrum am Eurobahnhof uraufgeführt.


Workshop mit den Musiker:innen und Komponist:innen

10. bis 11. Juli 2021

Saarbrücken


Konzert „Im Weltenklang der Gegenwart“

Freitag, 05. November, 19:00 Uhr

Eröffnungskonzert der 8. Saarbrücker Tage für elektroakustische und visuelle Musik - eviMus

Konzert mit „Die Cronopien - Kollektiv für Neue Interkulturelle Neue Musik"

KuBa – Kulturzentrum am Eurobahnhof

Saarbrücken

Eintritt frei


SR2 Radioübertragung Konzert "Im Weltenklang der Gegenwart" von Die Cronopien

Am 16.12.2021 um 20:04 Uhr


Teaser  Projekt "Im Weltenklang der Gegenwart"



Programm


Olivia Artner

AMERICANA (2021)

für Die Cronopien

UA


Stefan Scheib

drips (2021)

für Ensemble und Sampler

UA


Daniel Osorio

Yadnal (2021)

für 5 Musiker und Elektronik

UA


Kioomars Musayyebi

Weg zum Mondschein (2021)

für Ensemble und Elektronik

UA


Die Cronopien:

Enkhtuya Jambaldorj (Pferdekopfgeige und Gesang)

Karina Erhard (Ney Flöten, Panflöte und Tarka)

Hasan Hüseyin Talaz (Saz)

Kioomars Musayyebi (Santur)

Daniel Osorio (Kena, Panflöte, Tarka, Moxheño und Charango)

Olivia Artner (Klangregie)


Gefördert vom Musikfonds e. V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Sonderprogramms Neustart Kultur.


Zu den Werken:


AMERICANA (2021)

Olivia Artner


Rosa wie die Farbe von 1 Pfirsich

americana, americana

Meine Träume sind milchig

Ich war dem Ziel so nah


- Enrique Susanne Bachler


Ney (mit Effekt), Kena in F, Santur, Pferdekopfgeige, Gesang, Saz und Elektronik



drips (2021)

Stefan Scheib

drips ist entstanden im verregneten Sommer 2021. Ich liebe den Klang von Regen, die unregelmäßige Rhythmik mehrerer Tropfen, die auf unterschiedlichen Untergründen auftreffen ebenso wie die Gleichmäßigkeit eines einzelnen Tropfens, wenn man sich auf diesen konzentriert. Die Instrumente und Stimme in drips betten sich in eine solche verregnete Landschaft ein, imitieren sie, improvisieren damit und gehen zu guter Letzt eigene Wege.

Ney (mit Effekt), Panflöten, Tarkas , Santur, Pferdekopfgeige, Gesang, Saz und Elektronik



Yadnal (2021)

Daniel Osorio

Yadnal spiegelt meine Auseinandersetzung mit den Lebensrealitäten verschiedener Frauen in Afghanistan, wie diese sie selbst in ihren Gedichten beschreiben. In der traditionellen poetischen Form des landay, einem sehr kurzen, zweizeiligen Gedicht, drücken sie ihr Erleben in starken Bildern aus. Diese Texte können als stiller Aufschrei verstanden werden, aber auch als eine Form des Widerstandes gegen patriarchale Traditionen, gegen Unterdrückung und Entfremdung, gegen die US-Besatzung und den nie endenden Krieg. Inspiriert an den Gedichten der Frauen, welche die Journalistin und Dichterin Eliza Griswold sammelte und in ihrem Buch I Am the Beggar of the World zusammentrug, entstanden eigene Texte für das Stück, welche das reale Erleben der Frauen aufgreifen und ihnen Bilder der Utopie entgegensetzen. Für ein Leben in Frieden und Würde.

Übersetzung der spanischen Originaltexte: Alena van Wahnem und Karina Erhard.

Erzählerin, Ney (mit Effekt), Panflöten, Moxheño, Santur, Pferdekopfgeige, Gesang, Saz und Live Elektronik



Weg zum Mondschein (2021)

Kioomars Musayyebi

Manche Ereignisse sind sehr merkwürdig und selten. Vielleicht hört das Universum unsere Gedanken. Ich hatte den Kopf voller Gedanken und als Musiker drücke ich meine Gefühle und Ideen natürlich durch Musik aus. So stand ich kurz davor, etwas zu komponieren, es fehlte mir noch eine letzte Inspiration.

Ich war gerade unterwegs auf der Autobahn zwischen Brüssel und Luxemburg. Eine gerade Autobahn. Im Auto fiel mir etwas auf. Ich bemerkte ein großes Licht. Weil ich am Steuer war, konnte ich es nicht gut erkennen. Nach einer kleinen Kurve auf der Autobahn sagte mir meine Navigation, dass ich bei der nächsten Ausfahrt abfahren muss. Ich kannte den Weg und wollte der Autobahn folgen, fuhr dann aber trotzdem ab. Der neue Weg führte mich zum Wald, volle Bäume, lang und dunkel. Plötzlich erschien der Mond genau vor mir, ganz groß. Nie habe ich Mond so groß gesehen. Ich parkte und betrachteten ihn eine lange Zeit.  Das hat mich inspiriert, das Stück „Weg zum Mondschein“ zu komponieren.

Ney (mit Effekt), Panflöte, Santur, Pferdekopfgeige, Saz und Elektronik




 

Die Musiker:innen


Enkhtuya Jambaldorj

(Pferdekopfgeige und Gesang)

Bild: Eliane Hobbing

ist eine virtuose und überaus begabte Musikerin, die mit dem Spiel zweier traditioneller mongolischer Volksmusikinstrumente, der dreisaitigen Shudraga und er mongolischen Pferdekopfgeige, ihr Publikum begeistert. Enkhtuya stammt gebürtig aus der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Seit 2000 lebt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Enkhnaran in Deutschland.

1989 schloss Enkhtuya Jambaldorj die Musikschule in Ulaanbaatar mit dem Diplom als Musikpädagogin und Orchestermusikerin (Klassik und Folklore) ab. Danach arbeitete sie als Solistin am Musiktheater in Bulgan, Mongolei. Um sich musikalisch weiterzuentwickeln, studierte sie ab 1992 an der Universität für Kultur in Ulaanbaatar und schloss das Studium 1996 mit einem Diplom als Orchestersolistin ab.

Seit 2000 ist Enkhtuya Jambaldorj als freiberufliche Ensemble- und Solomusikerin in Deutschland tätig: Von 2001 bis 2003 trat sie mit dem Weltmusik-Ensemble Renaissance Kontinental in mehreren deutschen Städten sowie in Lissabon, Portugal auf. Seit dieser Zeit ergänzte sie ihr Instrumentalspiel erstmalig mit eigenem Gesang. Für die Ausstellung und Performance „Klangfarben – Malen und Musizieren im Dialog“ in Frankfurt im Jahr 2003 erfolgte eine musikalische Darbietung von Enkhtuya Jambaldorj zusammen mit der Künstlerin und Malerin Maria Oppenheim und dem Musiker Dieter Kühr. Im Sommer 2005 gab Enkhtuya Jambaldorj – erstmals gemeinsam mit ihrer Tochter Enkhnaran – zahlreiche Auftritte für die Sonderausstellung „Dschingis Khan und seine Erben“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD in Bonn. Zu diesem Anlass gab Enkhtuya auch diverse gemeinsame Konzerte mit der bekannten mongolischen Musikgruppe Egschiglen. Enkhtuya ist Mitglied in der interkulturellen Musikinitiative Bridges – Musik verbindet, in der sie als Ensemble- und auch Orchestermusikerin an zahlreichen Konzerten in der Rhein-Main Region teilnimmt.

Enkhtuyas Repertoire ist sehr vielseitig – es reicht von traditionellem mongolischen Volksliedgut über Werke zeitgenössischer Komponisten aus der Mongolei bis hin zu klassischen Werken der Weltliteratur, die allesamt mit einer unverwechselbaren individuellen Ausdruckskraft von ihr interpretiert werden.


Karina Erhard

(Ney Flöte und Anden Panflöte)

Bild: Eliane Hobbing

Als Flötistin bin ich vor allem auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kammermusik, Improvisation und Performance tätig.
In meiner künstlerischen Arbeit suche ich immer wieder auch Überschneidungen mit anderen Disziplinen und beschäftige mich mit Klang, weshalb mein Instrumentarium beständig wächst. Neben sämtlichen Querflöten spiele ich Saxophon und nutze Gitarrenpedale zur Klangerweiterung.

Das Studium der Querflöte habe ich in den Niederlanden an den Hochschulen von Amsterdam und Utrecht absolviert, Meisterkurse folgten.

Mit den Ensembles KAIDA, AUSSENSTIMMEN, MCMG, SOUND ART + DRAMA sowie als Solistin habe ich zahlreiche Preise (u.a. den Gaudeamus-Preis für Improvisation) gewonnen und auf diversen nationalen und internationalen Festivals gespielt, darunter Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, Internationale Händel-Festspiele Göttingen, Münchener Biennale, aDevantgarde, Spazio Musica (I), International Gaudeamus Musicweek (NL), Ciclo de Música Contemporánea (E), Music Accord (F), Tbilisi Contemporary Music Evenings (GE).

Zahlreiche Komponisten haben mir Stücke gewidmet, oder eigens Stücke für eines meiner Ensembles geschrieben.

Seit 2008 lebe ich in München.


Daniel Osorio

(Andenflöten und Panflöten, Charango, künstlerische Leitung und Konzeptuelle Gestaltung)

 

Bild: Eliane Hobbing

Geboren in Santiago de Chile, beginnt 1987 sein Musikstudium im Fach klassische Gitarre, das 1996 um das Fach Komposition bei Prof. Pablo Aranda und das Fach elektroakustische Musik bei Prof. Edgardo Cantón an der Universidad de Chile ergänzt wird. Sein Studium schließt er 2003 mit „magna cum laude“ ab. Seine Abschlussarbeit „Iax-aus“ beschäftigt sich mit dem Aussterben des Yamana-Stammes und seiner Sprache und wird 2004 auf der CD „Iax-Aus Káitek“ (FONDART) veröffentlicht. 2005 erhält er das Stipendium der chilenischen Regierung („Stipendium des Präsidenten der Republik – MIDEPLAN“), geht nach Saarbrücken und absolviert mit Auszeichnung an der Hochschule für Musik Saar sein Aufbaustudium im Fach Komposition bei Prof. Theo Brandmüller und Prof. Dr. Stefan Litwin sowie im Fach Elektronische Musik bei Stefan Zintel. Mit dem Stipendium des Internationalen Musikinstituts Darmstadt nimmt er an den „Sommerkursen für Zeitgenössische Musik in Darmstadt“ teil. Im Jahr 2009 erhält er den Preis „FONDART“ für sein Projekt „2_Live“ (Komposition) in Santiago de Chile und die Auszeichnung „Mention Special“ im 15. Kompositionswettbewerb „2. August“ in Bologna (Italien) für das Stück „Ich hatte einen Bruder“ für Orchester und Sopran. Im Jahr 2013 erhält er den Stipendiumspreis der Bundesregierung für das Deutsche Studienzentrum in Venedig und das Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken. 2016 folgt der Kulturpreis für Musik des Regionalverbandes Saarbrücken.

Daniel Osorio ist Gründer der Formation „Die Cronopien - Kollektivs für interkulturelle neue Musik" . Er spielt Panflöten, Anden Flöten, Moxheño, Charango, Cuatro, Tiple und Gitarre.



Hasan Hüseyin Talaz

(Saz)

Bild: Eliane Hobbing

Nach einem überwiegend autodidaktischen Erlernen der Saz (Baglama Türkisch / Tembur Kurdisch) ging Hasan Hüseyin Talaz 2004 nach Istanbul, um sein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, im selben Jahr, machte er sich als freischaffender Musiker und Musiklehrer selbstständig. Als Lehrer ist er im SaarLorLux Gebiet tätig. Mit dem Saz-Ensemble ,,Dengê Mezopotamya“ (Stimme Mesopotamiens), das aus seinen Schüler:innen besteht, hat er bereits  an zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen in Frankreich, Belgien, der Türkei und in ganz Deutschland teilgenommen.

Im Jahr 2017 begann er ein Studium der Weltmusik an der Pop Akademie in Mannheim, das er 2020 mit einem Bachelor of Art erfolgreich abschloss. Als Musiker wirkt Hasan Hüseyin Talaz in mehreren Bands und Musikgruppen mit. Die von ihm gegründete gegründeten Band ,,Serhildan“ erlangte 2019 beim folk & world music Wettbewerb den 1. Preis. Beim Jungendwettbewerb Jugend musiziert wirkt Hasan Hüseyin Talaz als Jurymitglied mit.


Kioomars Musayyebi

(Santur)

Bild: Eliane Hobbing

Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Beim bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar lernte er das Santurspielen. Vom Filmkomponisten Farhad Fakhredini wurde er in Musiktheorie und Komposition unterrichtet. 2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. Viele Jahre lang war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, mit diversen Konzertauftritten im Iran und im Ausland, unter anderem beim Fadjr Festival in Teheran in den Jahren 1992, 1994 und 1995. Von 2001 bis 2008 begleitete er zudem zwei Theatergruppen live in der Vahdat- Halle in Teheran. Er produzierte die Musik für zwei Filme, einen Werbefilm sowie für eine Reihe multimedialer Kindergeschichten auf DVD. Gleichzeitig arbeitete er sowohl in seinem eigenen Tonstudio als auch in drei anderen Studios als Tontechniker und Produzent. Mit 18 Jahren hatte er bereits angefangen, Santur an diversen Musikschulen in Teheran zu unterrichten. Im Jahr 2007 wurden sechs CDs von ihm für den Santurunterricht produziert. Im Jahr 2008 gründete er eine eigene Musikschule in Teheran, die „Avay-e- Shahrzad“. Seit 2011 unterrichtet, komponiert und spielt er in Deutschland – mit Musikern aus Europa, Indien, Afrika und Ostasien sowie mit verschiedenen internationalen Gruppen. In den vergangen Jahren wurde er zu mehreren Festivals eingeladen unter anderem: Fusion, Folk’n’Fusion, Hildesheimer Wallungen, Musica Sacra International, Essen.Original Ruhr International Festival und Dastgah Festival und mit seiner Band beim Wettbewerb Creole 2017, 2019 NRW.

„A Letter to a Friend in Gaza“ vom weltbekannten Regisseur: Amos Gitai in Paris und London. Seit 2017 kooperiert mit NRW Kultursekretariat Wuppertal als Beirat. Nun er ist Mitglied und Kuratorium vom Kollektiv : „Beyond the roots“ und Plattform Aktuelle Musikkulturen (PAM). Er ist der Sprecherrat des IFM e.V. (Initiative Freie Musik Köln).


Olivia Artner

(Klangregie)

Bild: Eliane Hobbing

Olivia Artner ist Komponistin und Performerin, geboren 1994 in Feldbach/Österreich. Ihre Arbeit fokussiert sich auf die Gestaltung intermedialer Gesamtkonzepte im Live- Kontext sowie mit Digitalen Medien.

Letzte Arbeiten beinhalten audiovisuelle Installationen (ISO668 2021: ortsspezifisch, 32-Kanal Audio, 3-Kanal-Video, Physical Computing; in Kooperation mit Gary Berger / tapetum lucidum 2018: ortsspezifisch, 4-kanal Audio, 3-kanal Video; in Kooperation mit Naima Schmidt) sowie Musik für Fashion-Reels (Anastasia Bull – The Beautiful Cassandra & The Beautiful Cassandra Part II 2021), Kurzfilme (u.a. Pregxit 2020, Regie Naima Schmidt) und Solo- bzw. Ensemblewerke. Als Gründungsmitglied des Performance-Kollektiv Champagnerperlen produzierte sie Live-Shows (u.a. Vollempfänger 2019) und ein Hörspiel (Werbespott 2020).

In ihren Instrumentalwerken liegt der Schwerpunkt auf dem Zusammenspiel von Klang, Bild und Performance.

Olivia Artner studiert Komposition, Mandoline und Musikwissenschaften.


Die Organisator:innen



Katja Alles

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Organisation


Katja Alles ist Mediengestalterin. Nach ihrer Ausbildung hat sie an verschiedenen Fortbildungen teilgenommen.

Aktuell arbeitet  sie bei einem Berufsverband tätig. Seit 2020 ist sie im Team des Festivals „eviMus – Saarbrücker Tage für elektroakustische und visuelle Musik“ und dort für die Organisation und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Seit 2021 ist sie für die Organisation der Projekte für "Die Cronopien - Kollektiv für interkulturelle neue Musik" zuständig.



Die Komponist:innen


Olivia Artner (Österreich)


Olivia Artner, born in 1994 in Austria, studied the mandolin with Juan Carlos Muñoz at the University of Music Saar, where she graduated in 2019. Currently she is resuming her studies there to reach the Masters dergree. Since 2019, she also studies composition with Prof. Arnulf Herrmann and is tutor at the eSpace Studio for Experimental and Electronic Music at University of Music Saar.

As a performer, Artner focuses on finding new repertoire, extended techniques for the instrument and new/experimental concepts for concerts and performances. In that context, in 2017 she co- founded the performance group “Champagnerperlen”, that combines music for mandolin and guitar with different kinds of media (theatre, performance, electronics) - as life performance (e.g. “Vollempfänger” 2019) or radioplay (“WERBESPOTT” 2020).

She wrote the score for several short movies and documentaries (e.g. “Pedro” 2017, N. Schmidt; “Weinhaus” 2015, A. Raye), collaborated with N. Schmidt realising an audiovisual installation (“tapetum lucidum”, 2018, AUT) and works with the guitarist E. Rangel Vielma playing music for guitar and electronics (2019 at EviMus festival for electroacoustic music).

Her works have been played by performers such as Ensemble Adapter and Samuel Stoll and were premiered at TonArt Festival (Esslingen, GER) and NuMu (Baden, CH).


Olivia Artner

AMERICANA (2021)

für Die Cronopien

UA




Kioomars Musayyebi (Iran)


Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Beim bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar lernte er das Santurspielen. Vom Filmkomponisten Farhad Fakhredini wurde er in Musiktheorie und Komposition unterrichtet. 2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. Viele Jahre lang war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, mit diversen Konzertauftritten im Iran und im Ausland, unter anderem beim Fadjr Festival in Teheran in den Jahren 1992, 1994 und 1995. Von 2001 bis 2008 begleitete er zudem zwei Theatergruppen live in der Vahdat- Halle in Teheran. Er produzierte die Musik für zwei Filme, einen Werbefilm sowie für eine Reihe multimedialer Kindergeschichten auf DVD. Gleichzeitig arbeitete er sowohl in seinem eigenen Tonstudio als auch in drei anderen Studios als Tontechniker und Produzent. Mit 18 Jahren hatte er bereits angefangen, Santur an diversen Musikschulen in Teheran zu unterrichten. Im Jahr 2007 wurden sechs CDs von ihm für den Santurunterricht produziert. Im Jahr 2008 gründete er eine eigene Musikschule in Teheran, die „Avay-e- Shahrzad“. Seit 2011 unterrichtet, komponiert und spielt er in Deutschland – mit Musikern aus Europa, Indien, Afrika und Ostasien sowie mit verschiedenen internationalen Gruppen. In den vergangen Jahren wurde er zu mehreren Festivals eingeladen unter anderem: Fusion, Folk’n’Fusion, Hildesheimer Wallungen, Musica Sacra International, Essen.Original Ruhr International Festival und Dastgah Festival und mit seiner Band beim Wettbewerb Creole 2017, 2019 NRW.

„A Letter to a Friend in Gaza“ vom weltbekannten Regisseur: Amos Gitai in Paris und London. Seit 2017 kooperiert mit NRW Kultursekretariat Wuppertal als Beirat. Nun er ist Mitglied und Kuratorium vom Kollektiv : „Beyond the roots“ und Plattform Aktuelle Musikkulturen (PAM). Er ist der Sprecherrat des IFM e.V. (Initiative Freie Musik Köln).


Kioomars Musayyebi

Weg zum Mondschein (2021)

für Ensemble und Elektronik

UA



Stefan Scheib (Deutschland)

Bild: Eliane Hobbing

ist als Kontrabassist und E-Bassist mit klassischer, zeitgenössischer und improvisierter Musik und als Komponist und im Bereich Hörspiel, Installation und Theater tätig. Er unterrichtet an der Hochschule für Musik Saar Kontrabass, E-Bass sowie den Umgang mit elektronischen Medien.

Gemeinsam mit Katharina Bihler gründete er das Liquid Penguin Ensemble, das Hörstücke, Musiktheater, Installationen und multimediale Performances produziert. Mit dem Liquid Penguin Ensemble war er Gewinner verschiedener Preise, u.a. Rheinland-Pfälzischer Förderpreis für junge Künstler 2002, Deutscher Hörspielpreis der ARD 2008 für GRAS WACHSEN HÖREN, ARD Hörspiel des Jahres 2009 für Bout du monde, Kulturpreis für Kunst 2010 des Regionalverbands Saarbrücken.

Außerdem arbeitet er im InZeit Ensemble (Neue Kammermusik in Verbindung mit Improvisation), im Streichtrio Hors du Cadre (mit Monika Bagdonaite, Viola und Julien Blondel, Cello) und in Improvisationsprojekten mit Elisabeth Flunger, Marc Stutz-Boukouya und Wolfgang Schliemann.
Kompositionsaufträge u.a. für das für Mouvement-Festival für Neue Musik (2006), Quatuor Plus (2011), Opera mobile (2011), Radio-Tatort (2012).

www.stefan-scheib.de


Stefan Scheib

drips (2021)

für Ensemble und Sampler

UA


 


Daniel Osorio (Chile/Deutschland)

Bild: Wolfgang Niesen

Geboren in Santiago de Chile, beginnt 1987 sein Musikstudium im Fach klassische Gitarre, das 1996 um das Fach Komposition bei Prof. Pablo Aranda und das Fach elektroakustische Musik bei Prof. Edgardo Cantón an der Universidad de Chile ergänzt wird. Sein Studium schließt er 2003 mit „magna cum laude“ ab. Seine Abschlussarbeit „Iax-aus“ beschäftigt sich mit dem Aussterben des Yamana-Stammes und seiner Sprache und wird 2004 auf der CD „Iax-Aus Káitek“ (FONDART) veröffentlicht. 2005 erhält er das Stipendium der chilenischen Regierung („Stipendium des Präsidenten der Republik – MIDEPLAN“), geht nach Saarbrücken und absolviert mit Auszeichnung an der Hochschule für Musik Saar sein Aufbaustudium im Fach Komposition bei Prof. Theo Brandmüller und Prof. Dr. Stefan Litwin sowie im Fach Elektronische Musik bei Stefan Zintel. Mit dem Stipendium des Internationalen Musikinstituts Darmstadt nimmt er an den „Sommerkursen für Zeitgenössische Musik in Darmstadt“ teil. Im Jahr 2009 erhält er den Preis „FOND- ART“ für sein Projekt „2_Live“ (Komposition) in Santiago de Chile und die Auszeichnung „Mention Special“ im 15. Kompositionswettbewerb „2. August“ in Bologna (Italien) für das Stück „Ich hatte einen Bruder“ für Orchester und Sopran. Im Jahr 2013 erhält er den Stipendiumspreis der Bundesregierung für das Deutsche Studienzentrum in Venedig und das Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken. 2016 folgt der Kulturpreis für Musik des Regionalverbandes Saarbrücken.

Daniel Osorio ist Gründer des Kollektivs für interkulturelle neue Musik – Die Cronopien. Er spielt Panflöten, Anden Flöten,  Moxheño, Charango, Cuatro, Tiple und Gitarre.


Daniel Osorio

Yadnal (2021)

für 5 Musiker und Elektronik

UA




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Unterstützt von:

 



ik – Die Cronopien.